Droht die Unterbringung von 500 Flüchtlingen in Niederhöchstadts Sporthalle?

15.12.2015

15.12.2015

Bereits vor einigen Monaten begutachtete der Main-Taunus-Kreis die große TuRa- Sporthalle in Niederhöchstadt hinsichtlich der Möglichkeit, dort Flüchtlinge unterzubringen. Aufgrund der Tatsache, dass dort u.a. Schulsport (Heinrich-von-Kleist-Schule) abgehalten wird, distanzierte man sich zunächst vom diesem Standort und bediente sich anderer Sporthallen im Umkreis, z. B. die Hassel Grund-Halle in Bad Soden. Nun scheint die Halle des Turn- und Rasensportvereins wieder ins Blickfeld des Landrats Michael Cyriax (CDU) gerückt zu sein. Wie bekannt wurde, trafen sich Vertreter von Kreis und Stadt vor gut zwei Wochen zu einer erneuten Besichtigung der Anlage. Dabei wurde den Vertretern der Stadt Eschborn mitgeteilt, dass die Westerbach-Halle bei einer der nächsten anrollenden Flüchtlingswellen in die engere Auswahl für eine Erstunterbringung fällt. Dabei würde es sich um rund 350 bis 500 Asylsuchende handeln. Wie zu hören war, nahm der Erste Stadtrat der Stadt Eschborn, Thomas Ebert (B90/Grüne), als Sozialdezernent für die Unterbringung von Flüchtlingen zuständig, an diesem Termin nicht teil. Ob die schwarz-grüne Koalition den Ernst der Lage noch nicht erfasst hat?

Eschborns Freie Demokraten appellieren daher eindringlich an den Ersten Stadtrat, sich mit großem Nachdruck für die Interessen der Eschborner Bürgerinnen und Bürger sowie die Vereine einzusetzen und die Thematik der Flüchtlingsunterbringung nicht ohne jede Regung über sich ergehen zu lassen. Die Wahrnehmung eines derartigen wichtigen Termins ist wohl das Mindeste, was man in diesem Zusammenhang erwarten darf. Weiterhin fordern wir die Eschborner CDU energisch dazu auf, Ihren Parteifreund, Herrn Landrat Cyriax abzubringen von den im Main-Taunus-Kreis geschmiedeten Plänen. Der Verein TuRa Niederhöchstadt musste während der einjährigen Schließung zwischen Juli 2014 und Juli 2015 hinreichend bluten. Die Aktivitäten von knapp 2000 Mitgliedern, darunter mehr als die Hälfte Kinder und Jugendliche, konnten nur sehr eingeschränkt am Leben erhalten werden. Die Stadt investierte rund 400.000 Euro für die Sanierung und Modernisierung der Halle. Neben dem Verein nutzen auch städtische Kinderbetreuungseinrichtung die vorhandenen Möglichkeiten der Halle, u.a. die Kita Schillerstraße, die Kita Weingärten und das Spatzennest.

Vor diesem Hintergrund kritisieren wir die Pläne auf das Schärfste und fordern dazu auf, Flüchtlinge weiterhin dezentral und in geeigneten Immobilien zu versorgen, die in Eschborn durchaus existieren.