EID MUBARAK

26.04.2023

„Heute endet der Fastenmonat Ramadan mit dem Zuckerfest. Das Zuckerfest ist eines der wichtigsten Feste im Islam. Die Zeit des Fastens und des Verzichts ist nun vorbei und es darf gefeiert werden. Wir wünschen allen muslimischen Bürgerinnen und Bürgern, besonders auch den Mitgliedern unserer Türkisch Islamischen Gemeinde zu Eschborn e.V., ein gesegnetes Zuckerfest.“ 

Diesen Beitrag veröffentlichte der Bürgermeister am vergangenen Freitag, dem 21.04.2023, auf seiner Facebook-Seite. So weit, so unspektakulär.

In den Augen der Freien Demokraten jedoch äußerst bedenklich ist die Tatsache, dass unter dem vom Bürgermeister veröffentlichten Statement auch die DITIB namentlich erwähnt und markiert wurde. Die DITIB ist die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e.V. Wer sich jedoch die Mühe macht und mit der höchst umstrittenen Organisation auseinandersetzt, wird schnell feststellen, dass die DITIB als verlängerten Arm Erdogans in Deutschland gilt und wie keine andere Vereinigung für den politischen Islam steht.

Die Welt titelte am 25.11.2021: „DITIB-Funktionäre: Sie verehren Faschisten und wünschen Israelis den Tod.“ In dem Artikel wird sich u. a. auf eine Studie einer Göttinger Forschergruppe bezogen, die zahlreiche antisemitische, islamistische und nationalistische Äußerungen hochrangiger DITIB-Mitarbeiter auflistet. Selbst die ultralinke TAZ kritisiert die DITIB am 15.10.2019 in zahlreichen Punkten. Der Verfassungsschutz sah jüngst sogar Gründe die Organisation in Deutschland ggf. unter Beobachtung zu nehmen.

Nun könnte man denken es sei ein einmaliges Versehen. Jedoch vor kurzem erst führte der Ausländerbeirat der Stadt Eschborn eine Veranstaltung im Stadtverordnetensitzungsaal durch, bei der ebenfalls die DITIB auftauchte. Mitglieder der Freien Demokraten waren erschrocken darüber, dass während der Veranstaltung mit einem großen Banner für die DITIB geworben wurde.

Besonders bedenklich ist dabei, dass dies sogar zu einem Zerwürfnis innerhalb der Gruppe von Eschborner Muslimen führt, da beispielsweise die kurdischen Muslime nicht besonders gut auf die DITIB zu sprechen sind und den auch für sie angebotenen Veranstaltungen dann fernbleiben. Das kann niemand ernstlich wollen.

Die Freien Demokraten fordern daher den Bürgermeister auf, dass bei städtischen Veranstaltungen für religiöse Organisationen, die aus den genannten Gründen zurecht massiv in der Kritik stehen, nicht geworben wird oder durch bestimmte Handlungen – wie im konkreten Fall – sogar eine Spaltung innerhalb der Muslime in Eschborn von städtischer Seite begünstigt wird.

Jeglicher Anschein einer Unterstützung oder gar Förderung des politischen Islam sollte nach der Überzeugung der FDP Eschborn – insbesondere unter einem CDU-Bürgermeister – unterlassen werden.

Eschborn, 25.04.2023