Eschborn 2025: Nichts kommt voran, aber es wird teurer

04.06.2025

Rückblick in den Herbst 2020: Die FDP-Fraktion hatte im Oktober 2020 in der Stadtverordnetenversammlung beantragt, die Kreuzung Niederurseler Allee/Ginnheimer Straße/Odenwaldstraße zu einem Kreisverkehr umzubauen. Dies sollte möglichst in den verkehrsärmeren Sommerferien im darauffolgenden Jahr 2021 geschehen. Die Vorplanungen für den Umbau des Knotenpunktes waren bereits unter Altbürgermeister Geiger erledigt worden.

Der amtierende Bürgermeister teilte damals in den Beratungen zum Antrag der FDP mit, dass der vorgeschlagene Zeitplan zu ambitioniert sei. Die Verwaltung könne den Kreisverkehr aber im darauffolgenden Jahr, also 2022, errichten. Unter Rücksichtnahme auf diese Einschätzung und obwohl externe Fachplaner zum besagten Zeitplan Gegenteiliges äußerten, einigten sich die Fraktionen im Stadtparlament auf den Wunsch des Bürgermeisters für mehr Zeit und beschlossen, den Kreisverkehr 2022 zu errichten.

Lediglich die Grünen votierten gegen den Kreisverkehr und zeigten auch in der Stadtverordnetenversammlung vergangene Woche, dass die Partei gegen jeden einzelnen Autofahrer persönlich kämpft. „Die unhinterfragte Vorherrschaft des KFZ ist gebrochen“, posaunte ein grüner Redner im Parlament, als es um den Bau eines weiteren Kreisverkehrs samt Fahrradstreifen ging. Wir meinen: Für Eschborn wird es höchste Zeit, dass die Grünen wieder auf der Oppositionsbank landen.

Inzwischen schreiben wir das Jahr 2025. Der Kreisverkehr auf der Niederurseler Allee wurde – wie man unschwer vor Ort erkennen kann – nicht wie angekündigt im Jahr 2022 gebaut. Auch nicht im Jahr 2023, nicht 2024 und es wird auch 2025 nicht gebaut. Der Bürgermeister plant nun, den Kreisverkehr im nächsten Jahr zu bauen. Ob man einer solchen Ankündigung unmittelbar vor den Bürgermeisterwahlen in wenigen Monaten Glauben schenken darf? Wohl eher nicht.

Zu allem Überfluss wird das Projekt weiter verkompliziert und verteuert, denn an der Ecke Rödelheimer Straße/Kurt-Schumacher-Straße/Niederurseler Allee soll ein zweiter Kreisverkehr entstehen. An einem Knotenpunkt, an dem gar kein verkehrliches Problem besteht und niemand gefährdet wird, aber der neue Kreisel für Radfahrer eine angenehmere Fahrt sicherstellen soll. Ein weiterer Millionen-Betrag fällt der „grünen“ Ideologie zum Opfer, der sich der amtierende Bürgermeister nur allzu oft verbunden fühlt.  Dieser zweite Kreisverkehr soll 2027 gebaut werden – zeitgleich mit der Groß-Baustelle an Rathaus und Stadthalle und der Bebauung der Alten Feuerwehr in der Unterortstraße. Welche Verkehrsführung haben sich die Protagonisten für diese parallelen Bauvorhaben wohl ausgedacht?

Eschborn, 03.06.2025