Josefstadt vor dem Aus!
Der Freie Demokrat Dr. Stefan Naas, MdL, Bürgermeister a.D. der Stadt Steinbach und Mitglied der Regionalversammlung Südhessen (RVS), die bei der Zukunft der Josefstadt das letzte Wort hat, berichtet im Anschluss an die Sitzung der Regionalversammlung (RVS) vom 05. Dezember 2021, dass die Josefstadt offensichtlich vor dem Aus steht.
Stefan Naas bezieht sich dabei auf einen Zwischenbericht des Regierungspräsidiums Darmstadt in der öffentlichen Sitzung des Haupt- und Planungsausschusses (HPA) der Regionalversammlung, wonach im sogenannten Aktualisierten Plankonzept (APK) 2.0 aufgrund der Beschlussfassung der Regionalversammlung vom Dezember 2019 eine Verwirklichung der Josefstadt ausgeschlossen ist.
In der Zeile „Frankfurt – neuer Stadtteil“ ist im Bericht des Regierungspräsidiums zum Aktualisierten Plankonzept 2.0 nur noch ein Eintrag „Null“ verzeichnet. Damit steht nicht nur die gefürchtete Josefstadt-West auf Eschborner bzw. Steinbacher Seite vor dem Aus, sondern auch der östliche Teil auf Frankfurter Seite.
„Zwar wurde in der Sitzung der Regionalversammlung der Beschluss über das Aktualisierte Plankonzept auf März vertagt, aber der Zwischenbericht des Regierungspräsidiums zeigt, dass die RVS-Beschlusslage unvereinbar ist mit der Josefstadt“, zeigen sich Eschborns Freie Demokraten erfreut.
Die Vorplanungen gingen von bis zu 60 Wohneinheiten je Hektar aus: Daraus ergeben sich rechnerisch rund 11.400 Wohnungen bzw. 35.000 Einwohner. Das wäre für unsere Verhältnisse im Rhein-Main-Gebiet eine außerordentlich hohe Einwohnerdichte. Der Siegerentwurf der Vorplanung sah wie befürchtet in jedem der Quartiere Hochhäuser mit bis zu zwölf Geschossen vor, die ungeschützt dem Lärm der Autobahn ausgesetzt wären.
Insgesamt würden durch das Vorhaben bis zu 550 Hektar Naherholungsflächen, hochwertiges Ackerland und Raum für Flora und Fauna zerstört. Noch unberücksichtigt dabei sind Flächen, die außerhalb der Frankfurter Stadtgrenzen für den Anschluss an Straße und Schiene benötigt werden. Hinzukommt, dass Kaltluftentstehungsgebiete verschwinden würden und die Frischluftzufuhr aus dem Taunus durch die geplante Dichte der Bebauung massiv gestört würde. Über viele Jahrzehnte hinweg galt der Eingriff in die sog. Frischluftschneise als absolutes Tabu.
„Zu drastisch wären die Auswirkungen auf die ohnehin schon überlastete Verkehrsinfrastruktur, auf Flora, Fauna und das Naherholungsgebiet, auf die so charakteristische polyzentrische Struktur unserer Region, mit viel Acker- und Grünland zwischen den Siedlungen, usw. usf.“, listet der Partei- und Fraktionsvorsitzende Christoph Ackermann die beträchtlichen Auswirkungen auf.
Vor allem droht durch das Heranrücken Frankfurts, bei einer zukünftigen Gebietsreform, das Risiko einer Eingemeindung Eschborns. Deshalb wird sich die FDP Eschborn auch in Zukunft mit aller Kraft gegen die Josefstadt-West und für die Interessen unserer Heimatstadt und der gesamten Region einsetzen.
Eschborn, 07.12.2021