Kommunalwahl: Verkehrsinfrastruktur weiter ausbauen – Wirtschaftsstandort stärken

19.01.2021

Viele Menschen wollen zur selben Zeit am selben Ort sein. Das ist besonders ausgeprägt bei uns in Eschborn, denn durch die günstige geographische Lage sind wir nicht nur einer der bedeutendsten Wirtschaftsstandorte im Rhein-Main-Gebiet, mit vielen Einpendlern, sondern auch Transitgemeinde.

Das bedeutet, dass täglich viele Pendler aus dem Taunus über die beiden Schnellstraßen und durch die Stadtmitte die Autobahnzubringer befahren. Eschborn hat der Verkehrsentwicklung bedauerlicherweise hinterhergebaut und häufig zu zögerlich versucht sie zu steuern.

Deshalb darf der Bau von Straßen, wie z.B. der angedachten Süd-Ost-Verbindung, die schon lange gefordert wird – u.a. von Frankfurts SPD-Verkehrsdezernenten – nicht aus ideologischen Gründen blockiert oder verzögert werden. Viel zu oft scheitern oder dauern notwendige Entwicklungen durch Engstirnigkeit und ein besonderes Bedenkenträgertum. Hier laufen uns zunehmend andere Länder in der Umsetzungs- und Innovationskraft den Rang ab.

Die Eschborner FDP hält es für existenziell für die Wohnqualität Eschborns und für den Wirtschaftsstandort, ein überörtliches Verkehrskonzept zu erstellen. Ein solches sollte unter Einbeziehung aller Beteiligten wie ÖPNV, Bahn, Hessen Mobil, Sammeltaxi, Radwegeplaner etc. erstellt werden. Die Frage hierzu lautet: Wie bringt man Freiheit, Beweglichkeit, Vielfalt, Nachhaltigkeit und die Wünsche der Bürgerinnen und Bürger bestmöglich unter einen Hut?

Der Ausbau der innerörtlichen Verkehrswege hat nach unserer Überzeugung Vorrang und genießt – nicht zuletzt um Eschborn auch als Wirtschaftsstandort weiterhin attraktiv zu halten – oberste Priorität gegenüber allen anderen Maßnahmen.

In den vergangenen sechs Jahren sind zahlreiche Projekte angestoßen, vorangetrieben oder abgeschlossen worden: Dazu zählen u.a. die beiden neuen Kreisverkehre, die Planung eines weiteren Kreisverkehrs auf der Niederurseler Allee, der Bau der Autobahnabfahrt A66 Düsseldorfer Straße, das eingeleitete Planfeststellungverfahren der Regionaltangente West (RTW), die unter breiter Bürgerbeteiligung durchgeführte Planung des Radschnellwegs FRM5-Vordertaunus, die barrierefreie Modernisierung zahlreicher Bushaltestellen, die Planung eines Stadtbusses – auf den viele Bürger seit gut einem Jahr vergebens warten, die Planung des Radwegs zwischen Niederhöchstadt und Steinbach und vieles mehr.

Die FDP Eschborn steht für einen ideologiefreien Ausbau aller Verkehrswege: Die Bürgerinnen und Bürger sollen selbst entscheiden, welches Verkehrsmittel sie wählen. Die Aufgabe der Stadt ist es, die Voraussetzungen zu schaffen, damit jedes Verkehrsmittel die bestmögliche Mobilität gewährleistet.

Der Radverkehr über innerörtliche Radwege, überörtliche Fahrradrouten, Raddirektverbindungen (RDV) und Radschnellwege (RSV), gewinnt zunehmend an Bedeutung. Für die FDP Eschborn geht der Ausbau der Fahrradwege mit einem Gesamtverkehrskonzept einher, weil sie das Verkehrssystem insgesamt entlasten können, wodurch allen gedient ist. Der Radschnellweg FRM5-Vordertaunus ist als einer der ersten drei Radschnellwege im Rhein-Main-Gebiet in der Planung bereits weit fortgeschritten und kann hoffentlich bald baulich umgesetzt werden. Er ist für Eschborn ein Meilenstein, aber nur ein Anfang: Innerörtliche und überörtliche Fahrradrouten als Teil des regionalen Radwegenetzes müssen ebenfalls ausgebaut werden.

Der Masterplan Eschborn 2030+ – dessen Fertigstellung seit bald einem Jahr überfällig ist – liefert wichtige Hinweise der Bürgerinnen und Bürger, an welchen Stellen bevorzugt angesetzt werden muss. Darüber hinaus könnte ein integriertes Verkehrskonzept ein sinnvoller Baustein sein.

Smart City bedeutet für die FDP Eschborn nicht zuletzt „Schlaue Mobilität“: Schlaue Mobilität bedeutet neben dem Abbau von Reibungsverlusten vor allem Intermodalität und Multimodalität, also den Wechsel von einem Verkehrsmittel zum anderen und die Verkettung unterschiedlicher Verkehrsmittel, also beispielsweise vom Kurzzeitmietwagen zum Bus, zur S-Bahn, zum ICE, zum Taxi – alles auf einem Endgerät vorausberechnet und organisiert und sofort umorganisiert, falls es an einer Stelle nicht weitergeht.

Natürlich funktioniert das nicht im Alleingang, aber die FDP Eschborn möchte alle Möglichkeiten prüfen lassen, hier bei uns vor Ort in Eschborn unseren Beitrag zu solchen Mobilitätsketten bereitzustellen: Auch einfache Maßnahmen in eigener Regie können ihren Teil leisten, beispielsweise die Bereitstellung von weiteren Stellplätzen für Car-Sharing-Kurzzeitmietwagen oder für Leihfahrräder an Mobilitätsstationen.

Selbstverständlich kann Smart City nicht an der Stadtgrenze enden: Das Rhein-Main-Gebiet muss eine Schlaue Region, eine Smart Region, werden. Dafür wird die FDP Eschborn sich mit ihren Vertretern im MTK auf regionaler Ebene einsetzen.

Eschborn, 19.01.2021