Personalflucht noch schlimmer: Abwasserverband Westerbach ist seit über 2,5 Jahren nicht arbeitsfähig

Der Abwasserverband Westerbach hat seinen Sitz in Eschborn. Verbandsvorsteher ist der Eschborner Bürgermeister. Die Aufgabe des Verbands ist es u. a. Abwasser abzuleiten und zu diesem Zwecke Gruppensammler einschließlich der ggf. erforderlichen Entlastungsanlagen und einen gemeinsamen Anschluss an das Kanalnetz der Stadt Frankfurt am Main zu planen, zu bauen und zu unterhalten.
Zur Durchführung seiner Aufgaben hat der Verband die zur Ableitung und Behandlung des Abwassers notwendigen Anlagen wie Abwassersammler, Regenüberlaufbecken, Regenüberfallbauwerke oder Pumpwerke zu erstellen, zu unterhalten und zu betreiben. Beim Thema Hochwasser- und Starkregenschutz nimmt der Verband damit eine zentrale Rolle ein.
Die Verbandsversammlung ist mindestens einmal im Jahr einzuberufen – so heißt es in der Satzung des Verbands. Wie nun kürzlich bekannt wurde, ist der Verband zuletzt im Februar 2023 zusammengekommen. Eine weitere Sitzung wurde weder im Jahr 2024 noch in diesem Jahr abgehalten. Demzufolge wurden auch für beide Jahre keine Wirtschaftspläne aufgestellt. Kein Wirtschaftsplan – keine Aktivitäten. Stillstand.
Nachdem die Geschäftsführerin des Verbands im Jahr 2023 gekündigt hatte, war die Stelle lange Zeit unbesetzt. „Wenn der Bürgermeister behauptet, die personelle Situation in der Verwaltung sei normal, dann ist der Abwasserverband Westerbach ein weiteres Paradebeispiel dafür, dass der Bürgermeister mit seiner Einschätzung weit daneben liegt und die offensichtlichen Defizite seiner Personalführung vernebeln möchte“, kritisiert der Partei- und Fraktionsvorsitzende Ackermann.
Wer auch immer die Amtsgeschäfte des amtierenden Bürgermeisters nach der Wahl übernimmt, tritt eine schwere Bürde an. Nahezu keiner der wichtigsten Fachbereiche der städtischen Verwaltung hat keine Herausforderung beim Thema Personal und dies liegt nicht am Personal, sondern an der obersten Führung.
Eschborn, 09.09.2025