Weitere Fach- und Führungskräfte verlassen das Rathaus

27.08.2025

Der Bürgermeister hat seine Verwaltung nicht im Griff und – noch wichtiger – immer weniger Mitarbeiter hinter sich stehen. Besonders deutlich wird dies bei der Stadtpolizei, die kaum noch sichtbar und präsent ist. Aber auch in anderen Bereich ist der Wurm drin. Vergabefehler bei Bauprojekten, geschlossene Ämter, keine telefonischen Erreichbarkeiten sowie unzufriedene Mitarbeiter quer durch alle Hierarchie-Ebenen. Folge: Über 150 personelle Abgänge seit dem Amtsantritt im Februar 2020. Dem Bürgermeister als Personalchef gelingt es insbesondere nicht, diese Abgänge adäquat und vor allem zeitnah zu kompensieren. Zudem wächst die Zahl der unzufriedenen Mitarbeiter stetig.

Besonders bitter ist nun, dass die langjährige Chefin der Wirtschaftsförderung gekündigt hat. Sie hatte knapp 20 Jahre für die Stadt Eschborn gearbeitet. Mindestens genauso bitter für den Wirtschaftsstandort Eschborn ist die Kündigung einer langjährigen Mitarbeiterin im Gewerbeamt, die zwar in Eschborn wohnt, nun aber lieber für die Gemeinde Sulzbach arbeitet.

Vor kurzem äußerte sich der Parteivorsitzende der Eschborner CDU in der Presse kritisch gegenüber dem unabhängigen Bürgermeisterkandidaten Thomas Spriegel, der die allgemeine Sicherheitslage bemängelte, u. a. auch am Bahnhof Eschborn Süd, wo es zu Beginn des Jahres zu mehreren Raubüberfällen kam. Die Äußerungen von Spriegel würden dem Wirtschaftsstandort schaden, so der CDU-Mann. „Nicht die Auseinandersetzung mit der Sicherheitslage schadet dem Standort, sondern die massive Personalflucht, insbesondere in Bereichen des Rathauses, die den unmittelbaren Kontakt zur Wirtschaft pflegen“, so der Partei- und Fraktionsvorsitzende Christoph Ackermann.

Auch in Sachen Sicherheit und Ordnung wird die Lage zusehends schlechter. Die Leitung für den Fachbereich Bürgerdienste, Stadtleben, Sicherheit und Ordnung hat ebenfalls gekündigt. Obendrein hat in demselben Fachbereich auch der ehemalige Fachbereichsleiter vorzeitig gekündigt. Er wurde vom amtierenden Bürgermeister aus dem Ruhestand geholt und sollte den Bereich mit seiner Erfahrung und seinem Fachwissen unterstützen und insbesondere die Kommunalwahl im März 2026 organisieren. Sein Engagement war daher bis Ende März 2026 vorgesehen – endet aber rund 7 Monate früher. Unklar ist nun, wer im Rathaus über die Kompetenzen verfügt, eine solch aufwändige Wahl zu organisieren. Es bleibt spannend in Eschborn!

Eschborn, 26.08.2025