Wenn Genossen sich einladen – oder Frankfurter Wein ohne Reue
In aller Munde ist heutzutage die Compliance, zu Deutsch: die Regeltreue. Damit gemeint sind die Beachtung und Einhaltung von Gesetzen und Richtlinien aber auch freiwillige Ordnungen, die sich Unternehmen oder Personengruppen geben.
Wenn es um die Verletzung solcher Regeln und Kodizes geht, sind Grüne, Linke, SPD und FWE schnell dabei zu prüfen und zu urteilen. So hatten die Grünen im vergangenen Jahr noch den Wunsch per Antrag eine Mitgliedschaft der Stadt Eschborn bei Transparancy International prüfen zu lassen.
Nun ist die aktuelle Lage die, dass der Stadtverordnetenvorsteher, aus der SPD kommend, seit Amtsantritt besonders zur Stadt Frankfurt die Beziehung intensiv pflegt. Dies fällt leicht, denn der dortige Oberbürgermeister ist ein Parteigenosse. Ergebnis dieser Beziehungspflege sind verschiedene Einladungen der Eschborner Stadträte und Stadtverordneten, zuletzt die zum Weingut der Stadt Frankfurt nach Hochheim. Hierüber wurde auch mit passendem Bild in der lokalen Presse berichtet.
Jedoch gibt es seit einigen Monaten einen bekannten Dissens zwischen Eschborn und Frankfurt hinsichtlich der Bebauung westlich der A5. Besonders in diesem Zusammenhang bekommen die Einladungen der Eschborner durch Frankfurt einen faden Beigeschmack. Will Frankfurt die von den Bürgerinnen und Bürgern gewählten Vertreter von Eschborn und Niederhöchstadt wohlgeneigt halten? Frei nach dem Motto: Wessen Wein ich trink, dessen…!
Die Fraktion der Freien Demokraten unterstützt daher den in die neue Sitzungsrunde eingebrachten Antrag, der die Kosten der letzten Einladung ermitteln und die Erstattung an Frankfurt vorbereiten lässt.
Es sollte eigentlich im Interesse jeder Partei im Eschborner Stadtparlament sein, jeglicher denkbaren Einflussnahme entgegenzuwirken. Eigentlich – nicht so nach der Abstimmung über diesen Antrag im Haupt- und Finanzausschuss im Rahmen der aktuellen Sitzungsrunde.
Hier herrschte einmal mehr eine große ablehnende Einheit, bestehend aus SPD, Linke, FWE und Grüne. Dieser unheilvolle Bund fiel bereits im vergangenen Jahr damit auf, dass er sich gegen die Resolution des Bürgermeisters stellte und damit gegen die Interessen Eschborns handelte. Scheinbar ist die linke Genossenschaft wenn es um den eigenen Vorteil und den persönlichen Genuss geht, weniger an Klarheit und Deutlichkeit interessiert. Machen sich hier – aus Sicht der Stadt Frankfurt – Wein und sonstiges Hofieren schon bezahlt?
Bleibt zu hoffen, dass sich die sonst von größter Redlichkeit und Anstand getriebenen Parteien besinnen und sich nicht gegen die Interessen Eschborns und seiner Bürgerinnen und Bürger wenden.
Eschborn, 12.09.2018